Lufthansa will Kosten um 1,5 Milliarden Euro drücken

Lufthansa stellt sich auf raue Zeiten ein. Sie hat angekündigt für 2012 das Sparziel aus 2011 nochmals übertreffen zu wollen. Mit dem “Climb 2011” getaufte Sparprogramm sollen bereits 1 Mrd. Euro eingespart werden. In der Mitarbeiterzeitung “Lufthanseat” wurde nun ein neues Kostensparprogramm für 2012 angekündigt welches 1,5 Mal größer ist als das aus 2011.

“Nun erneut 1,5 Milliarden Euro zu sparen wird kaum gehen, ohne dass man auch an heilige Kühe wie Tarifverträge geht”, zitierte das Handelsblatt einen Insider. Einschnitte etwa beim Personal gelten als schwer durchsetzbar, da Streiks in der Luftfahrt schnell gravierende Folgen haben.

Lufthansa wird am neuen Berliner Flughafen ein neues Konzept für German Wings testen. Das Kabinenpersonal soll extern und mit befristeten Verträge besetzt werden.

Wie das neue Sparpaket in Detail aussehen wird, soll in Januar bekannt gegeben werden.

Quelle: Handelsblatt.de

FMG erhöht erneut die Gebühren

Zum 1. Januar 2012 hat die FMG die s.g. Entgeltverordnung angepasst. In dieser Verordnung ist festgelegt was man für die Nutzung des Flughafens zahlen muss wie z.B. Landegebühren, usw.

Eckpunkte des neuen Gebührenmodells:

  • Nach nur 8 Monate kommt schon die nächste Gebührenanpassung (letzte war am 1.4.2011).
  • Die Landegebühren steigen im Schnitt um 3,47%, die Passagiergebühren im Schnitt um 2,82% und die Lärmgebühren um 3,9%.
  • Die Gebühren der Flugzeugbewegungen sind viel stärker angehoben als die im Passagierbereich. Die Luftfahrtgesellschaften werden auch in Zukunft ein starkes Interesse daran haben die Anzahl Passagiere pro Bewegung weiter nach oben zu schieben.
  • Die Erhöhung über alle Gebührensegmente liegt exakt bei 3,4% – die Mehreinnahmen durch die Erhöhung dürften um 2012 rd. 3,7Mio.€ sein.

Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat der Flughafengesellschaft einen vorläufigen Verzicht auf einen Baubeginn vorgeschlagen

Im Rechtsstreit um die geplante dritte Startbahn am Münchner Flughafen hat am vergangenen Freitag der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) der Flughafengesellschaft einen vorläufigen Verzicht auf einen Baubeginn vorgeschlagen.

In diesem Fall würde der VGH zwei von Startbahngegnern in die Wege geleitete Eilverfahren gegen die Flughafen München GmbH (FMG) aussetzen, sagte eine VGH-Sprecherin am Dienstag in München der Nachrichtenagentur dpa.

Der Bund Naturschutz (BN) als einer der beiden Kläger wertete den Vorschlag des Gerichts als ersten Erfolg. Die nächsten zwei Jahre würden am Flughafen keine Bagger rollen, meinte BN-Landesbeauftrager Richard Mergner.

Quelle: aero.de & Süddeutsche.de

Bouffier lädt Spitzen der Luftfahrt zu Fluglärmgipfel nach Wiesbaden

Nachdem regelmäßig tausende Menschen im Terminalgebäude in Frankfurt demonstrieren, findet morgen in Frankfurt ein erster “Flüglärmgipfel” statt. Nachdem Flörsheim und auch Mainz eine erhebliche Zunahme des Fluglärms zu vertragen haben, kommt Bewegung in der Sache.

Unterdessen hat sich der FDP-Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Florian Rentsch, für ein striktes Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen ausgesprochen. “Das ist mein klares Ziel”, sagte Rentsch der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ/Freitag). Er hoffe, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein solches Flugverbot zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr ermögliche.

Quelle: aero.de

Deutsche Bank sieht hohe Menge der Umsteiger bei der Lufthansa als strategisches Problem

Die Deutsche Bank hat gestern das Kursziel für Lufthansa auf 10€ gesenkt. Die Deutsche Bank hat in ihre Meldung einige interessante Statements aufgenommen die ich euch nicht vorenthalten möchte.

  • “Er habe die Ölpreisprognose für die Sorte Brent von 100 auf 115 US-Dollar je Barrel angehoben, was der Schätzung der Rohstoffexperten der Deutschen Bank entspreche” -> Die Intraplanprognose zum Ölpreis ist falsch.
  • 3. Bahn nicht immer gut für den Homebase Carrier: “Im Falle der Lufthansa könnte zudem der Kapazitätsausbau des Frankfurter Flughafens die Durchschnittserlöse verwässern, da mehr Platz für Wettbewerber entstehe. Beim Ausbau von wichtigen Flughäfen wie Madrid oder dem Pariser Drehkreuz Charles-de-Gaulle sei dies jeweils von Nachteil für die dort vorherrschenden Fluggesellschaften gewesen. Neue Konkurrenten mit Kostenvorteilen erhielten Zugang, was insgesamt auf die Margen drücke. Platzhirsche wie die Lufthansa müssten im Zuge dessen mehr Kapazitäten aufbauen, um ihren Marktanteil zu verteidigen.” -> Die Frage ist ob Lufthansa das in München Kapazitäts- und Kapitaltechnisch schafft bei einer 3. Bahn. Lufthansa baut Frankfurt aus wegen der 4. Bahn und Berlin möchte sie auch Wettbewerber nicht überlassen.
  • Sehr interessant ist die Einschätzung des Umsteigermodells: “Ein noch größeres strategisches Problem sehe er bei der Lufthansa aber in der hohen Anzahl an umsteigenden Passagieren: Auf der Kurzstrecke bringe das Zubringernetz hohe Verluste ein, während bei den Langstreckenflügen die Konkurrenz durch andere Flughäfen wachse.” -> D.h. die Deutsche Bank stellt in Frage ob Umsteiger überhaupt ein gutes Businessmodell ist!!!!

Vor allem Punkt 3 finde ich am Interessantesten. Eine Großbank bewertet die große Menge der Umsteiger als “strategisch Problematisch”. Genau aber hier liegt der Grund für die 3. Startbahn, das Wachstum in München sollen nämlich überwiegend aus Umsteiger bestehen.

Es ist also fraglich ob die DLH geringere Aktienkurse riskieren wird durch Ausbau des Umsteigeranteils und ebenso ist fraglich ob das von der FMG prognostizierte Wachstum welches fast ausschließlich mit Umsteiger passieren soll, tatsächlich von den Banken und Lufthansa langfristig getragen wird/werden kann.

Quelle: boersennews.de

Fluglärm-Diskussion: Studie sieht in Nachtflugverbot kein logistisches Hindernis

Ein Nachtflugverbot in Ballungsräumen ist logistisch durchaus machbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Richard Vahrenkamp, Logistikprofessor an der Universität Kassel, die am Freitag auf einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen (ADF) in Dresden vorgestellt wurde. Demnach könne etwa die Luftfracht in der Nachtzeit auf Regionalflughäfen und ehemalige Militärflughäfen in eher dünn besiedelten Gebieten ausweichen.

«Nachtflüge müssen dort so weit wie möglich reduziert werden, wo die Menschen besonders belastet sind», sagte der Vorsitzende der ADF, Thomas Jühe. Mit zunehmender Flugbewegung steige die Zahl der lärmgeplagten Anwohner.

Laut Studie zieht der Flughafen Frankfurt am Main als «Mega-Hub» (2010: 2,3 Millionen Tonnen Luftfracht) sämtliche per Flugzeug zu transportierende Waren aus Deutschland, und zum Teil aus Polen, Tschechien und Österreich an. Die Güter würden bisher per Lkw angeliefert. «Ebenso können sie von Frankfurt Hahn auf den Weg gebracht werden», heißt es.

Zudem habe Luftfracht in der Regel eine Versanddauer von sechs Tagen. Eine Verschiebung des Abflugs um höchstens drei Stunden, um ein Nachflugverbot einzuhalten, könne von Unternehmen also kaum mit der Begründung abgelehnt werden, die Waren müssten eilig ausgeliefert werden.

Die Studie soll auch dem Bundesverwaltungsgericht vorgestellt werden, das voraussichtlich im Frühjahr 2012 über das derzeit geltende vorläufige Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen entscheidet. Thomas Jühe, zugleich Bürgermeister von Raunheim, ist Vorsitzender der Frankfurter Fluglärmkommission und leitet auch die ADF.

Quelle: aero.de

Antrag der Grünen im Bundestag: Bau der neuen Startbahn am Flughafen München aussetzen

Das Thema ist im Bundestag angekommen. Gestern stellten die Grünen einen Antrag, keine unumkehrbare Tatsachen zu schaffen. Pressetext unten:

Der Bau der dritten Start- und Landebahn am Flughafen München soll ausgesetzt werden. Dies fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (17/7479). Deshalb soll die Bundesregierung über ihre Beteiligung von 26 Prozent an der Flughafen München GmbH (FMG) dafür sorgen, dass bis zum endgültigen Abschluss aller gerichtlichen Verfahren kein Baubeginn erfolgt. Außerdem soll die FMG keine Verträge mit Dritten eingehen, die den Bund unabhängig vom Ausgang des gerichtlichen Verfahrens zu finanziellen Verbindlichkeiten verpflichten, fordert die Fraktion weiter.

Die Bundesregierung als Vertreterin der Gesellschafterin Bundesrepublik Deutschland an der FMG soll durch den Antrag verpflichtet werden, dafür zu sorgen, dass bis zur endgültigen gerichtlichen Klärung keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, heißt es zur Begründung. Es bestehe kein Grund zur Eile. Für den Ausbau des Flughafens gebe es keinen Bedarf.

Quelle: Bundestag Online

Flughafenverband ADV meldet verlangsamtes Wachstum an deutschen Flughäfen

Mit Sorge verfolgt der Flughafenverband ADV das zurückgehende Wachstum. Der Passagierzuwachs an den Flughäfen in Deutschland hat sich deutlich verlangsamt. Im September wurden rund 19,4 Millionen Passagiere an den deutschen Flughäfen gezählt. Damit lag das Wachstum lediglich bei plus 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn starteten und landeten insgesamt 150,4 Millionen Passagiere an den deutschen Verkehrsflughäfen, ein Zuwachs von plus 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den Zahlen zeigt sich zwar nach wie vor ein Wachstum, dies ist aber durch den Nachholeffekt aufgrund der Luftverkehrsausfälle und der Aschewolke im Vorjahr überzeichnet. “Seit einigen Monaten sehen wir eine deutliche Abschwächung der Wachstumsdynamik. Erstmals sind hiervon auch die größeren Flughäfen und solche mit Drehkreuzfunktion betroffen. An den mittleren und kleineren Flughäfen sieht das Bild noch düsterer aus. Hier stagnieren die Passagierzahlen oder gehen sogar teilweise zurück”, erklärt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV in Berlin.

Obwohl Frankfurt jetzt eine 4. Bahn hat, schützt diese Kapazitätserweiterung auch nicht vor einem Wachstumsrückgang!

Kompletter, lesenswerter Artikel findet ihr auf der Webseite der Hannover Zeitung.

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