Verfehlte Erwartungen: Lufthansa und Air France legen schwache Zahlen vor

Und gleich gehts weiter, Lufthansa und Air France/KLM legen die Zahlen für das erste Halbjahr vor. Aus der ftd.de von heute:

Die deutsche Fluglinie schafft es nur knapp in die schwarzen Zahlen, die französisch-niederländische Airline weitet gar ihren Verlust aus. Die Analysten zeigen sich enttäuscht.

Die Unruhen in Nordafrika und das Erdbeben in Japan haben die Lufthansa und Air France-KLM deutlich härter erfasst als erwartet. Europas größte Fluglinie hat im zweiten Quartal operativ nur 230 Mio. Euro verdient – und die Erwartungen damit deutlich verfehlt. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones zufolge hatten Analysten im Schnitt mit 318 Mio. Euro gerechnet. Auch der kleinere Wettbewerber aus Paris enttäuschte: Anstatt des erwarteten Gewinns weitete Air France-KLM den Verlust sogar leicht auf 145 Mio. Euro aus. Da die Zahlen nach Börsenschluss veröffentlicht wurden, blieb eine Aktienreaktion zunächst aus.

Die Ergebnisse verdeutlichen, wie sehr die ohnehin margenschwache Branche von externen Faktoren beeinflusst wird. Zwar konnten beide Unternehmen vom Aufschwung profitieren und den Umsatz in den vergangenen Monaten steigern. Im Frühjahr wirbelten jedoch zunächst die Unruhen in beliebten Reiseländern wie Ägypten und Tunesien ihre Flugpläne durcheinander: Viele Touristen verzichteten auf eine Flugreise. Nach der Katastrophe in Japan sagten dann auch noch viele Geschäftsreisende ihre Besuche in die Region ab.

Zeitgleich ist Treibstoff wieder deutlich teurer geworden – wodurch sich bei Air France-KLM die Kerosinrechnung um insgesamt 16 Prozent auf 1,67 Mrd. Euro erhöhte. Wie viel die Lufthansa für Treibstoff ausgeben musste, und wie stark sich welcher Effekt ausgewirkt hat, präsentiert Finanzvorstand Stephan Gemkow am Donnerstag.

Mittwochabend veröffentlichte der Konzern nur die wichtigsten Zahlen in einer Ad-hoc-Mitteilung. Bekannt ist daher bereits, dass der Marktführer im ersten halben Jahr nur knapp einen kleinen Gewinn, von 3 Mio. Euro, schaffte. Unter dem Strich stand mit minus 206 Mio. Euro ein fast doppelt so hoher Verlust wie vor einem Jahr. Allerdings wirken sich hier neue Bilanzierungsvorschriften aus, die dazu führen, dass Sicherungsgeschäfte von Treibstoff belastend verbucht werden.

Trotz des schwierigen Umfelds halten die Unternehmen an ihren Prognosen fest. Allerdings haben sich beide wenig ehrgeizige Ziele gesteckt. Air France-KLM strebt ein positives operatives Ergebnis an. Die Lufthansa will den Umsatz und das Betriebsergebnis lediglich steigern.

Quelle: ftd.de

Woher wollen die Fluggesellschaften nun das Wachstum in München von 34 Millionen Passagieren auf ca. 70 Millionen herschaffen? Dabei ist die Lufthansa ja noch recht ordentlich unterwegs verglichen mit den anderen Gesellschaften. Aber mit “nur” 3 Millionen Gewinn in 6 Monate bewegt sich die LH schon jetzt auf sehr dünnes Eis.

Eine dritte Bahn wird mit solchen Zahlen sehr sicher nicht benötigt. Die Prognosen aus 2007 sind mittlerweile völlig Realitätsfremd!

Planfeststellungsbeschluss ohne wesentliche Änderungen von der ROB genehmigt

Es ist gekommen wie befürchtet, gerade eben hat die Regierung von Oberbayern den Planfestellungsbeschluss (ohne wesentliche Änderungen) rechtens erklärt. Damit hat die FMG jetzt das Baurecht für eine dritte 4.000 Meter Bahn direkt vor Freising zum Preis von ca. eine Milliarde Euro (= noch mehr Schulden).

Beigefügte PM hat das Aktionsbündnis AufgeMUCkt an viele bayerischen Medien gesandt. Es soll jetzt mit deutlich schärferen und deutlicheren Formulierung die große Wut aller Betroffenen über die Nichtbeachtung unserer berechtigten Einwände gegen diese menschenunwürdige Planung einer 3. Startbahn innerhalb des Stadtgebietes von Freising darstellen.

Pressemitteilung: PM zum PFB der ROB am 25.07.2011

Es ist eine Frechheit so was kurz vor den Sommerferien zu verkünden!

Bitte kommt am kommenden Freitag zahlreich zur Demo.

Wachstum Starts/Landungen, wie und woher?

Die Passagierzahlen haben sich zuletzt wieder etwas erholt, sind aber weiterhin weit vom Rekordniveau entfernt. Um die Passagierzahlen geht es bei der 3. Bahn aber nicht, sondern um eine Steigerung der landenden und startenden Flugzeuge.

Wenn man die folgende Grafik glauben darf, gibt es einen eindeutigen Trend zu mehr Passagiere pro Flugzeug (daher hat die LH auch die neue Bestuhlung eingeführt mit erheblich dünneren Lehnen).

Quelle: spiegel.de

Es ist also sehr schwer vorstellbar, wie ein Anstieg der Maschinen am Moos zu bewerkstelligen ist. Erstens kommen die meisten Neubestellungen aus Asien und nicht Europa und zweitens werden wir in Deutschland bald eine Überkapazität an Bahnen haben (BBI mit Kapazität für ~25-50 Mio. Passagieren und 4. Bahn in Frankfurt). Im Moment werden in Berlin ca. 14 Mio. Passagieren abgewickelt. In 11 Monate kommen da plötzlich 11 Mio. dazu Plan ist BBI zu starten mit 25 Mio. Passagieren), die woanders natürlich fehlen werden (ist nicht Air Berlin stark vertreten in München, haben die auch eine “Wachstumsverplichtung” wie LH abgegeben?).

Überkapazität ist gut für die Airlines aber schlecht für die Mitarbeiter und die Investoren (das sind schließlich großenteils wir, die Steuerzahler).

Handelsblatt: Lufthansa steigert sich im ersten Halbjahr

Zitiert aus Handelsblatt online.

Die Lufthansa hat im ersten Halbjahr dank starker Nachfrage deutlich zugelegt. Zusammen mit ihren Töchtern Swiss, Austrian Airlines (AUA), British Midland und Germanwings beförderte Europas größte Fluggesellschaft 50,2 Millionen Passagiere, 10,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Lufthansa am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Auslastung sank allerdings um 1,9 Prozentpunkte, da nicht jedes zusätzlich angebotenes Ticket einen Käufer fand. Der Konzern hatte sein Angebot um 11,9 Prozent ausgeweitet.

Im Juni flogen 9,6 Millionen Menschen mit Konzern-Airlines, 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Mehr als 31 Millionen Reisende waren im ersten Halbjahr mit den Maschinen der Marke Lufthansa unterwegs, das war ein Plus von 14,8 Prozent. Den stärksten Zuwachs gab es bei Zielen in Europa. Einen kräftigen Zuwachs von 10,6 Prozent auf 7,8 Millionen Fluggäste verbuchte auch Swiss.

Die politischen Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika belasteten dagegen Austrian Airlines und British Midland. Die Zahl der British-Midland-Passagiere sank im ersten Halbjahr um 6,6 Prozent auf 2,75 Millionen. Die österreichische Tochter AUA verbuchte ein leichtes Plus von 1,9 Prozent auf 5,1 Millionen Reisende in den ersten sechs Monaten und ein Minus von 1,2 Prozent im Juni. Germanwings beförderte im ersten Halbjahr rund 3,4 Millionen Fluggäste, zwei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Frachtgeschäft zeigte die Entwicklung ebenfalls nach oben. Lufthansa Cargo kam im ersten Halbjahr auf 953.000 Tonnen Fracht, ein Plus von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das wirtschaftliche Ergebnis für die ersten sechs Monate soll am 28. Juli veröffentlicht werden.

Interessant ist dass das Passagierwachstum der Konzern-Airlines um 3,9% wuchs. Die Pläne der 3. Bahn gehen allerdings von über 4% Wachstum bei den Flugbewegungen aus, nicht Passagierzahlen!

Alle Konzern-Airlines haben ein Minus verbucht (einige sind davon Low-Cost). Am stärksten war das Wachstum der Swiss – warum wäre mal interessant zu wissen.

Wie hat der Flughafen München im 1. Halbjahr abgeschnitten? Wie viele Passagieren, von der 31 Mio., wurden über MUC abgewickelt und wie sind die Wachstumszahlen verglichen mit 2010? Wer die Infos hat bitte hier kommentieren.

 

Quelle: Handelsblatt.de

Wettereffekt: Flugzeuge lassen es regnen

Aus Spiegel Online:

In der Nähe von Flughäfen regnet und schneit es häufiger als anderswo – Ursache sind Flugzeuge, wie eine neue Studie zeigt: Sie reißen Löcher in die Wolken und verändern damit das Wetter. Lawinenartig wachsen Regentropfen heran.

D.h. mit einer 3. Startbahn würde sich das Wetter um den Flughafen nachweislich noch mehr ändern. Ob das im Interesse des bayrischen Tourismusbüros ist?

In diesen Sinne wünsche ich ein sonniges Wochenende!

Quelle: Spiegel.de

Boeing sieht bis 2030 doppelt so viele Flugzeuge am Himmel

Ein sehr interessanter Artikel ist heute auf FTD.de erschienen.

“Wie entwickelt sich der Flugzeugmarkt in den nächsten 20 Jahren? Jedes Jahr gibt Boeing eine eigene Antwort auf diese Frage. Diesmal landeten die Daten schon etwas früher im Internet.”

Ergebnis:

  • Mehrfach erwähnt Boeing das bis 2030 Asien der Hauptwachstumsmotor sein wird.
  • Durchschnittlich wird das Passagieraufkommen um ~4,2% wachsen, am stärksten in Asien.
  • 2030 würden nur noch 41 Prozent des gesamten Flugaufkommens auf die traditionellen Märkte Europa und Nordamerika entfallen.

Was heißt das nun für uns?

  • Die Prognosezahlen von Intraplan Consult GmbH orientieren sich an mehr als 4,2% Wachstum – deutlich überhöht denn München liegt m.E. nicht in Asien. Auch wenn der Flughafen mit über 4,2% wachsen würde (und zwar jedes Jahr bis 2025!!!), wären es 56,9 Mio. Passagieren und keine 58,2 Mio.
  • Bis 2030 erwartet Boeing einen Rückgang des Flug-Marktanteils aus Europa und Nordamerika auf 41%. Damit sagt Boeing das die Planzahlen bez. Passagierwachstum von Intraplan völlig unrealistisch sind.

Weitere Argumente das Planfestellungsverfahren vorerst abzulehnen!

Quellen:

FTD.de
Wikipedia

Airlines korrigieren Gewinnprognose drastisch nach unten

Aus SPON:

“Hoher Ölpreis, Unruhen im Nahen Osten, Tsunami in Japan: Für die Luftfahrt gibt es 2011 eine schlechte Nachricht nach der anderen. Nun rechnen die Airlines nur noch mit vier Milliarden Dollar Jahresgewinn – nicht einmal halb so viel wie bisher kalkuliert.”

Als Grund wird mal wieder der geplante CO²-Emmissionshandel genannt. Wieder ein Grund die 3. Startbahn nicht zu bauen.

Link zum Artikel auf Spiegel Online.

Atmosfair Airline Index – CO² Ausstoß pro Passagier

In der Süddeutsche erschien ein Artikel über die neue Liste. Demnach ist das Ranking von Lufthansa gar nicht so gut wie die PR-Abteilung der LH versucht zu vermitteln.

Aus diesem Grund hat LH auch die neue Bestuhlung eingeführt mit sehr schmale Rückenlehnen. Ziel: mehr Passagieren pro Maschine. Ergebnis ist auch das weniger Maschinen benötigt werden. Und diese (neben andere) Entwicklung stellt die Prognose der 3. Startbahn völlig in Frage.

Quelle: Süddeutsche.de

Petition “Besserer Schutz Betroffener bei Flugroutenänderungen an planfestgestellten Flughäfen” – Deadline 28.01.2011

herzlichen Dank an Christine Wengenmayer von der BI Petershausen, über die wir den Hinweis auf eine sehr wichtige beim Deutschen Bundestag eingereichte und noch bis zum 28.01.2011 laufende Petition erhalten haben. Ich bitte alle darum, diese Petition mitzuzeichnen und andere Gleichgesinnte darüber zu informieren. Die Petition wird mit der Pet.-ID-Nr. 15691 geführt. Du kannst sie hier direkt unterschreiben:

UNTERSCHREIBEN

From: “BAUMANN Rechtsanwälte”
To:
Sent: Tuesday, December 21, 2010 8:18 AM
Subject: Petition “Besserer Schutz Betroffener bei Flugroutenänderungen an
planfestgestellten Flughäfen”

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit nehmen wir Bezug auf die bereits mit Ihnen geführte Korrespondenz
und können Ihnen nunmehr mitteilen, dass unsere öffentlich eingereichte
Petition beim Deutschen Bundestag veröffentlicht wurde. Sie können diese ab
heute direkt auf der Seite des Deutschen Bundestags – bis zum 28.01.2011 –
mitzeichnen. Die Mitzeichnung ist selbstverständlich kostenfrei.

Der Link hierzu lautet:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?PHPSESSID=9bfcfd50db1731d791e243e
ffc7bc4c1&action=petition;sa=details;petition=15691

Um den größtmöglichen Druck auf den Deutschen Bundestag aufzubauen, wäre es
unser Ziel, eine Anzahl von 50.000 Petenten zu erreichen. Wir würden uns
daher freuen, wenn Sie diese Email an weitere Interessenten weiterleiten und
uns mit Ihrer Mitzeichnung unterstützen würden.

Derzeitiger Stand: in 2 Tagen über 200 Petenten!

Gerne stehen wir Ihnen für diesbezügliche Fragen zur Verfügung und
verbleiben für heute

mit freundlichen Grüßen

RA W. Baumann
Fachanwalt für Verwaltungsrecht

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